Rednerin: Sara Schmalzried
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Zull, sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderats und der Verwaltung, sehr geehrte Damen und Herren,
Vielen Dank für die Vorlage zur Fellbacher Schulentwicklungsplanung!
Für uns als Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist klar: Gute Bildung braucht gute Räume. Wer heute Lernorte schafft, in denen sich Kinder und Jugendliche wohlfühlen, legt das Fundament für Teilhabe, Chancengerechtigkeit und eröffnet Kinder und Jugendlichen Perspektiven in unserer Stadt.
Mit der Fellbacher Schulentwicklungsplanung werden zentrale Weichen für die zukünftige Bildungslandschaft in Fellbach gestellt. Steigende Schülerzahlen, die Rückkehr zu G9, eine verbindlichere Grundschulempfehlung und ab 2026 der bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, verändern die Anforderungen an unsere Schulen tiefgreifend sowohl räumlich, organisatorisch als auch pädagogisch.
Dabei geht es nicht um Einzelmaßnahmen, sondern die Berücksichtigung aktueller Bedarfe und die Entwicklung langfristiger Perspektiven. Besonders spürbar wird der Handlungsdruck in der Wichernschule, wo der wachsende Bedarf im Bereich der sonderpädagogischen Bildung kurzfristige Lösungen nötig macht. Auch am Friedensschulzentrum ist die Notwendigkeit zusätzlicher Räume unübersehbar. Dass hier nun konkrete Erweiterungen an der Hermann-Hesse-Realschule geprüft werden, begrüßen unsere Fraktion ausdrücklich – zumal dadurch auch eine flexiblere Nutzung für das benachbarte Gustav-Stresemann-Gymnasium möglich wird.
Ein zentrales Element der Schulentwicklungsplanung ist auch das erstmalige Eingreifen der Stadt durch die Festsetzung der Zügigkeit an einzelnen Schulen. Wir unterstützen die Priorität der Verwaltung, angesichts begrenzter Mittel auf die Weiterentwicklung bestehender Gebäude zu setzen, da Neubauten aktuell nicht umsetzbar sind.
Gleichzeitig sehen wir darin eine Einschränkung, die über reine Kapazitätssteuerung hinausgeht: Die Festlegung der Zügigkeit wirkt sich unmittelbar auf die Wahlfreiheit der Familien aus. Dieses lenkende Eingreifen darf aus unserer Sicht nicht als dauerhafte Lösung verstanden werden, sondern muss stetig überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine strukturellen Hürden entstehen oder verstärkt werden.
Fellbach stellt sich mit dieser Vorlage den Herausforderungen der kommenden Jahre – verantwortungsvoll und vorausschauend. Bildung ist für uns eine Kernaufgabe kommunaler Politik.
Wir danken der Verwaltung für die sorgfältige Planung und werden die Umsetzung weiterhin konstruktiv begleiten – im Sinne aller Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird der Vorlage einstimmig zustimmen.