Beratungen des Gemeinderats am 02.07.2024 zur Radnetzkonzeption 067/2024/1.
Stellungnahme von Agata Imurzynska
Unsere Fraktion bedankt sich für die Vorlage und auch für die tolle Arbeit, die Frau Orner und ihr Stab leisten. Unser Dank geht auch an das Büro VIA, das die Arbeiten begleitet hat.
Mit dieser Vorlage bekommen wir ein ganzheitliches Konzept, mit klar definierten Bereichen, Aufgaben und Zielen. So eine langfristige Strategie ist notwendig um die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Vision für die nächsten Jahre und Jahrzehnte.
Die Fülle der Aufgaben macht eine Gewichtung notwendig. Unsere Fraktion begrüßt deswegen die Priorisierung der Maßnahmen anhand des klaren Kriterienkatalogs.
Gleichzeitig unterstützt unsere Fraktion nachdrücklich die Entschärfung der Gefahrenstellen, denn diese Stellen entscheiden über die Sicherheit einer gesamten Strecke. Wollen wir ein gutes und sicheres Radnetz haben, müssen wir uns an erster Stelle der Entschärfung der Gefahren widmen.
Die Sicherung der Schulwege gehört ebenso zu den dringenden Aufgaben.
Auch die beiden Fahrradstraßen Theodor-Heuss- und Pfarrer-Sturm-Straße sind Schulwege. Umso wichtiger ist die Klärung einer sehr unübersichtlichen Situation in der südlichen Theodor-Heuss-Straße direkt vor der Kreuzung mit der Stuttgarter Straße.
Die aktuell in den beiden Fahrradstraßen bestehende Notwendigkeit die Fahrbahnen zu queren um zum Rad- und Fuß-Überweg der Stuttgarter Straße zu gelangen, ist alles andere als sicher und verlangt nach einer anderen Lösung. Unsere Fraktion trägt den Vorschlag der Verwaltung als eine kurzfristige Lösung mit.
Letztendlich ist für die Sicherheit des Radverkehrs an dieser Kreuzung eine doppelte Querungsmöglichkeit für Rad und Fuß-Verkehr notwendig – natürlich jeweils mit separierter Rad- und Fuß-Verkehrsführung – wie von unserer Fraktion schon angeregt.
Die Radnetzkonzeption haben wir heute zur Kenntnisnahme bekommen. Der Gemeinderat wird später laufend über die Projekte entscheiden.
Vor 15 Jahren war Mobilität einer von gewichtigsten Gründen, wieso ich mich beherzt der Kommunalpolitik gewidmet habe. In der beginnenden Legislaturperiode werde ich leider nicht mehr Mitglied im Gemeinderat sein. Das heißt, ich werde nicht mehr abstimmen und ich werde hier auch nicht mehr argumentieren und mitdiskutieren.
Die Fragen der Mobilität werden aber weiterhin entscheidende Bedeutung haben. Entscheidend für die Klimakrise und ihre Folgen – gerade der Verkehrssektor mit seinem hohen Anteil an Emissionen ist besonders problematisch – und als solcher kann er sehr schnell zur Verringerung der Emissionen beitragen.
Verkehr ist auch für die Lebensqualität in der Stadt maßgeblich. Ob Emissionen, ob Einteilung des Straßenraums, ob Verkehrssicherheit. Hier kann so viel erreicht werden!
Da es meine letzte öffentliche Stellungnahme im Gemeinderat ist, appelliere ich, dass Sie diese Pläne, von welchen die Mobilität in den nächsten Jahrzehnten abhängt, wohlwollend begleiten und erfüllen.
Ich spreche hier nicht meine Fraktion an, ich spreche Sie alle an, auch die Neugewählten. Verschließen Sie die Augen nicht vor Problemen, Folgen Sie nicht der Maxime „weiter so“, haben Sie Mut die Lösungen, die so viele große und kleine Städte in der Welt erfolgreich verfolgen auch in Fellbach zu implementieren! Mehr Platz für Fuß und Rad, mehr ÖPNV, mehr Begrünung der Stadt, mehr Klimaschutz und weniger Verkehr.
Nehmen Sie bitte diese Worte mit.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.