von Beate Wörner
Ein Klimaschutzfahrplan und die Erarbeitung einer Strategie für die Dekarbonisierung sind wesentliche Elemente der Stadtwerke Fellbach (SWF) auf ihrem Weg in die klimaneutrale Zukunft. Bei der Gemeinderatssitzung am 01. Februar 2022 stellte Gerhard Ammon, der Geschäftsführer der Stadtwerke Fellbach die Klimaschutzaktivitäten der Stadtwerke vor. Er gab dabei auch einen Ausblick auf das Jahr 2022 und darüber hinaus über das, was die SWF in Sachen Dekarbonisierung der Wärmeversorgung planen. Ein wichtiger Punkt für die Dekarbonisierungsstrategie ist die Mitarbeit bei der Wärmeleitplanung der Stadt Fellbach. Unsere Stadträtin Beate Wörner nahm zu den Ausführungen Stellung im Gemeinderat.
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Zull,
sehr geehrter Herr Ammon,
vielen Dank für Ihre ausführliche Darstellung. Die Turbulenzen am Energiemarkt betreffen uns alle. Es ist noch immer ein Energiemarkt, an dem die fossilen Rohstoffe Erdöl, Erdgas und Kohle das Geschehen bestimmen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir uns so schnell wie möglich davon lösen und alles dafür tun, dass wir ausreichend Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen können. Das ist nicht nur gut für unser Klima, sondern auch für unseren Geldbeutel. Und es macht uns unabhängig von Staaten, die über die fossilen Energieressourcen verfügen. Herr Ammon, Sie haben ja den Ukraine-Russland-Konflikt als aktuelles Beispiel angesprochen, und ich persönlich erinnere mich noch sehr gut an den ersten Ölpreisschock Anfang der 1970er Jahre, der damals die Welt gefühlt auf den Kopf gestellt hat.
Die Stadtwerke haben sich schon vor einigen Jahren auf den Weg begeben und in allen Bereichen die Weichen gestellt für mehr umweltfreundliche und nachhaltige Energie aus Windkraft, Sonne und Biogas in ihrem Portfolio.
Die lokalen Wärmenetze in Fellbach nehmen zu, vor allem Neubaugebiete und Neubauprojekte werden über die Heizzentralen der Stadtwerke mit Wärme aus überwiegend umweltfreundlichen Quellen versorgt.
Doch gerade hier stellt sich die Frage: Wie können wir es schaffen, dass auch ältere Wohngebiete bis in zehn, 15 – maximal 20 Jahren mit klimaneutraler Energie versorgt werden?
Das ist eine Herausforderung, für die wir eine gute Lösung brauchen. Und zwar schnell. 20 Jahre sind angesichts des Klimawandels eigentlich schon zu lang. Daher sind wir schon gespannt auf die Wärmeleitplanung für Fellbach, an der Sie ja auch mitarbeiten.
Trotz der insgesamt erfreulichen Bilanz der Klimaschutzaktivitäten, die Sie uns vorgestellt haben, Herr Ammon, ist es noch ein weiter Weg, bis aller Strom und alle Wärme, die hier in Fellbach verbraucht werden, aus erneuerbaren Energien kommen. Jedes Jahr zählt – im positiven wie im negativen Sinn.
Wir, die Fraktion der Grünen im Fellbacher Gemeinderat, unterstützen Ihren Kurs.