Die Freiwillige Feuerwehr Fellbach soll ein neues Gerätehaus bekommen, denn das alte mitten in Fellbach ist zu klein und inzwischen auch in die Jahre gekommen. Geplant ist der Neubau im Vorderen Bühl, am östlichen Rand von Fellbach. Die ursprünglich kalkulierten gut 25 Millionen Euro für den Neubau sind aufgrund der explodierenden Baukosten und steigenden Zinsen allerdings Schnee von gestern. Laut neuesten Kalkulationen müssten rund 30 Millionen auf den Tisch gelegt werden, wenn das Gebäude so realisiert wird, wie geplant. Daher wurden verschiedene „Sparvarianten“ entwickelt, über die der Gemeinderat bei seiner Sitzung am 2. Mai abgestimmt hat. Eckpunkte der abgespeckten Versionen sind der Verzicht auf die Tiefgarage und die Entscheidung, die Polizeiprävention nicht wie geplant in dem Gebäude anzusiedeln.
Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat unser Fraktionsmitglied Beate Wörner die folgende Stellungnahme dazu abgegeben.
Mit dem heutigen Beschluss fällen wir die Entscheidung über mögliche Einsparungen bei den Baukosten für das neue Fellbacher Feuerwehr-Gebäude. Gleichzeitig mit der Entscheidung über die geplanten Einsparungen fällen wir aber auch die Entscheidung darüber, ob die Polizeiprävention in Fellbach bleibt oder nicht. Eine Entscheidung, die uns durchaus schwerfällt.
Doch bleiben wir bei der Feuerwehr. Wie uns gerade noch einmal der Feuerwehrkommandant Herr Köder versichert hat, würde sich bei der abgespeckten Version des Feuerwehrhauses keinerlei Beeinträchtigung der Feuerwehr und ihrer Arbeit ergeben. Das ist für uns ganz wichtig. Denn das gute Funktionieren der Feuerwehr und ihrer Arbeit sicherzustellen, war ja auch der Anlass für die Planung des neuen Feuerwehrhauses.
Also – worüber diskutieren wir dann?
Es geht um die Tiefgarage, für die es keine unbedingte Notwendigkeit mehr gibt, wenn die Polizeiprävention nicht mehr in dem neuen Feuerwehrhaus angesiedelt ist. Die für die Feuerwehr erforderlichen Stellplätze können auch auf der vorhandenen Freifläche geschaffen werden – zusätzlich zu den Alarmparkplätzen, die dort sowieso sein müssen.
Wir haben jetzt verschiedene Varianten zur Auswahl. Einmal alle Parkplätze auf den Freianlagen, das wäre die Variante mit der höchsten Einsparung. Für unsere Fraktion ist dies allerdings keine Option, weil hier zu viel Freifläche versiegelt wird.
Weniger Freiflächenversiegelung, dafür aber immer noch ein beachtliches Einsparpotenzial bietet die Variante mit dem Parkdeck, das gut in die Umgebung eingefügt werden kann. Wir fordern bei dieser Variante eine hochwertige Eingrünung und Begrünung des Parkdecks sowie die Aufstellung einer PV-Anlage.
Wenn die Tiefgarage entfällt, spart das nicht nur Geld, sondern gleichzeitig auch eine Menge graue Energie sowie die Emission von Treibhausgasen. Das ist positiv zu bewerten, denn wir müssen klimaschädliche Gase einsparen, wo immer wir können.
An dieser Stelle möchte ich der Verwaltung danken, dass sie auf Bitte unserer Fraktion den CO2-Fußabdruck der Tiefgarage zumindest grob hat berechnen lassen.
Unsere Fraktion spricht sich für die Weiterverfolgung der Variante mit dem Parkdeck und ohne Tiefgarage aus.