Unsere Stellungnahme zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) – Vorlage 122/2023
von Agata Ilmurzynska
Vielen Dank für die Ankündigung der Vorbereitungen für den neuen VEP.
Ich nahm dies zum Anlass, auf den alten VEP, den wir am 22.10.2013 mit der Vorlage 116/2013/1 beschlossen haben.
In der damaligen Analyse hieß es, dass die hohe Kfz-Belastungen vor allem in der zentralen Nord-Süd-Achse und, in Ost-West-Richtung, auf den 3 Ortsdurchfahrten Schmiden, Stuttgarter Straße/ Schorndorfer Straße und Fellbach Süd auftreten.
Auf diesen Strecken treten die größten Defizite auf: in der Verkehrssicherheit, bei den Lärm- und Abgasbelastungen, in der Bewegungs- und Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer. Die Kfz-Geschwindigkeiten in diesen Straßen werden teilweise als zu hoch empfunden.
Basierend darauf hat man mehrere Maßnahmen vorgesehen. Viele von ihnen konnten umgesetzt werden – wenn auch nicht immer glücklich. Viel blieb bis heute nicht realisiert.
Um es kurz zu halten, nur einige wenige Beispiele:
Viele Bushaltestellen konnten barrierefrei umgebaut werden.
Die damals deutlich zu kurze Fahrradstraße wurde verlängert und wird fortdauernd verbessert (hier geht unser Dank an das Mobilitätsteam im Rathaus) – das ist wichtig, da haben wir noch viel Luft nach oben.
Anvisiert waren damals für die Ortszentren Oeffingen und Schmiden verkehrsberuhigte Geschäftsbereiche mit Tempo 20. Danach sucht man bis heute vergeblich. Auch nach einer neuen Bahnquerung westlich des Bahnhofs, die durch die Entflechtung der Verkehre den Menschen zu Fuß und den Radelnden zu Gute käme.
Was die Menschen zu Fuß betrifft, auch hier haben wir immer noch sehr, sehr viel Luft nach oben. Anvisiert war Verbreiterung von Gehwegen und Verbesserung zahlreicher Querungsstellen – einiges ist passiert, aber das reicht bei weitem nicht. Auch die Qualität der Oberflächen sowie barrierefreie oder barrierearme Verbindungen lassen zu wünschen übrig.
Es fehlen weiterhin ausreichende Sitzgelegenheiten an den Hauptfußwegebeziehungen und den Aufenthaltsplätzen.
Im Ortszentrum Schmiden sehen wir, wie es zu zahlreichen Konflikten zwischen den unterschiedlichen Verhekrsteilnehmerinnen kommt. Hier sind die Umbaumaßnahmen nicht so betätigt, wie es sein sollte. Das Nachsehen haben – wie in den meisten Fällen – vor allem Menschen zu Fuß, aber auch die Radfahrer:innen, hier als Beispiel der Flaschenhals Fellbacher Straße an den Neuen Mitte Schmiden.
Ich will auf keinen Fall den VEP schlecht reden. Einiges ist erreicht. Dennoch haben wir noch sehr viel zu tun. Und allem voran: Wenn wir mit dem neuen VEP starten, müssen wir die klimatischen Veränderungen viel stärker berücksichtigen als damals. Die Klimaresilienz der Stadt muss als oberstes Gebot stehen – auch in diesem Bereich, denn Verkehr hat sehr großen Einfluss auf unser städtisches Klima.