Schmiden zu Fuß

„Die Fußgänger müssen mehr in den Mittelpunkt rücken“

Grüne, VCD und Schmidener machten Fußgängercheck in der Schmidener Mitte.

Mal schnell das Auto auf dem Gehweg vor der Bäckerei oder vor der Apotheke abgestellt, um was einzukaufen – Verkehrs- beziehungsweise Fußgängeralltag in der Schmidener Ortsmitte. Mit dem Rollstuhl dann noch zwischen Hauswand und geparktem Auto durchkommen – geht gerade noch so. Die Teilnehmenden des Fußgängerchecks erlebten hautnah Situationen, die jeden Tag zigmal vorkommen. Eingeladen hatte dazu der Ortsverein Fellbach von Bündnis 90/Die Grünen in Zusammenarbeit mit dem VCD (Verkehrsclub Deutschland) Fellbach.

„Die Fußgänger müssen einfach mehr in den Mittelpunkt rücken,“ kommentierte Roswitha Morlok-Harrer das Erlebte. Die Vorsitzende des Fellbacher Stadtseniorenrats nahm an dem Stadtspaziergang ebenfalls teil.

Neben punktuellen Verbesserungen hat sie einen ganz großen Wunsch: „Generell müsste in der gesamten Ortsmitte von Schmiden Tempo 30 sein.“ Uneingeschränkte Zustimmung erhält sie dafür von Tadeusz Rzedkowski vom Vorstand der Fellbacher Grünen. „Neben Tempo 30 gibt es aber noch eine Reihe anderer Dinge, die verbessert werden müssen, um die Ortsmitte fußgängerfreundlicher machen“, stellte er fest. „So zum Beispiel durchgehend breite Gehwege, die nicht zugeparkt werden können, sowie eine klare Radverkehrsführung, um Konflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu vermeiden.“

Neben den vielen Kritikpunkten fanden die Fußgänger:innen bei ihrem Check auch Positives. Zum Beispiel den von Bäumen umstandenen kleinen Platz gegenüber dem Schmidener Rathaus. Wenn die Bänke und der Brunnen noch durch einen Trinkwasserspender komplettiert würden, wäre das perfekt, so einer der Teilnehmer. Überhaupt gab es viele konstruktive Vorschläge für kleine und auch größere Verbesserungen, die den Fußgängern in Schmiden das Leben leichter machen könnten. „Ich wünsche mir, dass sich die Verantwortlichen bei der Stadt mit diesen Ideen auseinandersetzen“, so Sandra Dotari vom VCD Fellbach. „Und hoffentlich ändert sich dann auch der Blickwinkel hin zu einer wirklich fußgängerfreundlichen Stadtplanung – denn dazu gehört mehr als nur das Aufstellen von Trinkbrunnen und Sitzbänken.“

Und Agata Ilmurzynska, die Chefin der Fellbacher Grünen Gemeinderatsfraktion, versicherte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Stadtspaziergangs: „Wir nehmen Ihre Wünsche und Anregungen gerne mit in den Gemeinderat. Für mich und meine Fraktionskollegin Beate Wörner war es spannend zu hören, wo Sie, die Schmidener, der Schuh drückt. Es gab einige Übereinstimmungen mit den Themen, die wir als Fraktion im Gemeinderat verfolgen. Unser Ziel ist eine gemeinsame, sachliche Diskussion, um für Schmiden und natürlich auch ganz Fellbach gute Ergebnisse zu erreichen.“

Der nächste Stadtspaziergang wird in Oeffingen stattfinden. Das steht bereits fest.